Von Kindesbeinen an gibt es Menschen um uns herum, die uns sagen, was wir zu tun und zu lassen haben. Die eigenen Eltern fangen damit in aller Regel an und legen so den Grundstein, dann folgen Lehrer, Lebenspartner, Vorgesetzte und auch das Unternehmen, in dem man arbeitet. Alle stellen für uns verbale und non-verbale Regeln, Gebote, Prinzipien, Verbote und Leitlinien darüber auf, wie wir uns zu verhalten haben.
Wohl gemerkt, auch wir wirken in unseren Rollen als Eltern, Partner, Führungskraft, auf unsere Umwelt ein.
Im diesem Podcast erhältst Du einen Einblick in drei TA-Konzepte, die sich mit der Frage, wie das Verhalten eines Menschen mit seiner Vergangenheit – die TA spricht hier von Lebensdrehbuch – zusammenhängt.
Lebens-Skript – Der unbewußte Lebensplan
Antreiber und innere Stessoren – kritische Eltern-Botschaften
Erlaubnisse – unterstützende Eltern-Botschaften
Literatur:
Berne, Eric: Was sagen Sie, nachdem Sie `Guten Tag´ gesagt haben?, Fischer-Taschenbuch Verlag, 1995
Berne, Eric: Spiele der Erwachsenen, rororo, 1970
Gührs, Manfred/Nowak Claus: Ein Leitfaden für Beratung, Unterricht und Mitarbeiterführung mit Konzepten der Transaktionsanalyse, Limmer Verlag, 1995
Harris, Thomas A.: Ich bin o.k. – Du bist o.k., Reinbek bei Hamburg, rororo, 1997
Stewart, Ian, Joines, Vann: Die Transaktionsanalyse – Eine Einführung in die TA, Herder, 1990
Wann immer Menschen zusammenkommen, können wir beobachten, dass sie sich unterschiedlich verhalten, wobei sogar ein- und derselbe Mensch beispielsweise während eines Gesprächs seinen Verhaltensstil – manchmal auch überraschend schnell – ändern kann.
Einmal gibt er sich kreativ und ideenreich oder zurückhaltend und angepasst oder trotzig und rebellisch dann wieder kritisierend und herablassend oder fürsorglich und unterstützend, dann wieder sachlich, rational und problem-lösungsorientiert.
Diese Verhaltensweisen ordnet die Transaktionsanalyse (TA) verschiedenen Persönlichkeitsbereichen, den sogenannten Ich-Zuständen, zu.
Ein Ich-Zustand ist die Gesamtheit von zusammenhängenden Verhaltensweisen, Denkmustern und Gefühlen. Es ist die Art und Weise, in der wir einen Teil unserer Persönlichkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt äußern.
Resilienz wird verstanden als psychische Widerstandskraft, um beispielsweise mit den Belastungen und Turbulenzen des Lebens umgehen zu können und sich so eine seelische Gesundheit zu bewahren – also Widerstandskraft, Anpassungsfähigkeit, Regenerationsfähigkeit.
Resilienz ist ein dynamischer und lebenslanger Lern-Prozess, der sich im Laufe meines Lebens im Wechselspiel zwischen mir und meiner Umwelt entwickelt.
Wie stark sind deine Resilienz-Ressourcen entwickelt?
Wie gut findest Du bei Schwierigkeiten wieder das Gleichgewicht und einen Lösungsfokus?
Wie schätzt Du deine persönliche Widerstandsfähigkeit bei Krisen, Rückschlägen, Niederlagen und seelischen Verletzungen ein?
Hier geht es zu den Episoden von Dr. Theresia Tauber:
Der israelisch-amerikanische Medizinsoziologe und Stressforscher Aaron Antonovsky (1923-1994) ist der Begründer der Salutogenese. Der Begriff Salutogenese setzt sich zusammen aus salus = Gesundheit und genese = Entstehung.
Antonovsky versuchte herauszufinden, warum Menschen trotz vieler potentieller Belastungen gesund bleiben. Sein Blick ergänzt den Krankheits-Fokus unserer klassischen Medizin „Wie entsteht Krankheit?“ um die präventiv nützliche Frage: „Wie und wodurch entsteht Gesundheit?„
Die Salutogenese basiert auf drei Komponenten, die man auch als Fähigkeiten beschreiben kann.
Verstehbarkeit: Die Fähigkeit zu verstehen, was sich momentan in meinem Leben alles tut. Erlebe ich die Herausforderungen meiner Umwelt als verständlich, überschaubar und vorhersagbar? Wie beschreibe, erkläre, verstehe ich meine derzeitige Situation (z.B. aktuelle Krankheit, schwierige Lebenssituationen) und ihre Zusammenhänge?
Handlungsfähigkeit: Habe ich eigentlich die Ressourcen, um mit dieser Herausforderung umzugehen? Erlebe ich, dass den Anforderungen und Stressoren passende Ressourcen zur Bewältigung gegenüberstehen? Welche Gestaltungsmöglichkeiten habe ich?
Sinnhaftigkeit: Die Fähigkeit, die Bedeutsamkeit zu fühlen: Ergibt das für mich alles einen Sinn? Erlebe ich die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen als lohnenswert und sinnvoll? Gibt es tragfähige, sinnstiftende Zusammenhänge? Welchen Sinn machen meine Aufgaben / macht mein Leben in Bezug auf wen und was und in Bezug auf meine eigenen Lebensentwürfe?
Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einer Führungskraft. Sie erzählte mir von einer anstehenden, großen Umorganisation im Unternehmen. Auch ihr Verantwortungsbereich würde davon in erheblichem Ausmaß betroffen sein.
In meiner Naivität sagte ich, dass das ja eine gute Chance sei, die Mitarbeiter frühzeitig in den Veränderungsprozess mit einzubeziehen.
Die Antwort: „Oh nein, wo denken Sie hin, das ist noch viel zu früh und ich will ja keine schlafenden Hunde wecken und niemanden verunsichern.“
„Ach ja“, sagte ich, „zum einen sind Mitarbeiter keine Hunde und falls noch einer ihrer Mitarbeiter schläft, dann sollten Sie Ihn möglichst bald aus seinem Tiefschlaf wecken. In den nächsten Wochen und Monaten brauchen Sie wache und aufgeweckte Mitarbeiter.“
Überzeugungen darüber, warum wir erfolgreich sind oder warum wir gescheitert sind, sind enorm wichtig und wirken sich stark auf unser Handeln aus. Sie führen zu unterschiedlichen Interpretationen vergangener Erfahrungen und unseres Selbstwertgefühls.
Diese inneren Überzeugungen führen auch zu unterschiedlichen Emotionen und Anstrengungen bei anstehenden Aufgaben und zu unterschiedlichen Motivationen in der Zukunft.
Sich Ziele zu setzen und dafür erfolgreich seine Potentiale, Ressourcen und Stärken zu aktivieren und auf´s Spielfeld unseres Lebens zu bringen, geht mit einem Empfinden von Selbstwirksamkeit einher.
In dieser Episodenfolge erhältst Du 4 Anregungen, wie Du deine persönlichen Potentiale wecken und entwickeln kannst:
Nicht nur ist Streit und Unfrieden in dieser Welt, die Aggression tobt auch häufig in uns. Oft drückt sich das in Selbstvorwürfen aus. Wenn wir glauben, dass wir versagt habe oder Unzufrieden sind, weil wir eine gute Gelegenheit verpasst haben, dann handelt es sich um Angriffe gegen uns selbst.
Für den Neurowissenschaftler, Joachim Bauer, ist die ursprüngliche Funktion von Aggression der Schutz und die Bewahrung des eigenen Organismus und die Abwehr von Schmerz. Aggression steht im Dienste sozialer Beziehungen und dient deren Verteidigung. Aggression entsteht immer dann, wenn Bindungen bedroht sind, wenn sie nicht gelingen oder fehlen. Wenn wichtige Beziehungen gefährdet werden, durch Vertrauensentzug oder wenn Menschen sich aus der Gemeinschaft ausgeschlossen fühlen, reagieren sie mit Aggression.
Literaturempfehlung: Bauer, Joachim: Prinzip Menschlichkeit – warum wir von Natur aus kooperieren, Hoffmann und Campe Verlag
Führungskräfte stehen in der Verantwortung, die Organisationsziele zu erreichen und so Unternehmens- bzw. Markt-„Wert“ zu generieren. Gleichzeitig stellt sich die Frage, welche individuell-persönlichen Werte Führungskräfte ihrem Handeln und ihren Entscheidungen zugrunde legen und welche Werte sie vorleben.
Darüber hinaus sind Führungskräfte natürlich auch selbst Teil der Unternehmenskultur, die sie als Vorbild maßgeblich mitprägen. Diese Unternehmenskultur hat sich im Laufe der Zeit aus den Werten und Einstellungen der mitarbeitenden Menschen entwickelt. So hat jedes Unternehmen seine eigene Kultur mit eigenen Werten, ganz gleich ob diese Kultur aktiv gestaltet wurde oder sich passiv entwickelt hat.
Ob die Hochglanzbroschüren diese Kultur im Alltag auch abbilden oder ob es letztendlich nur Hochglanzbroschüren sind, ist wohl die entscheidende Frage.
Der Philosoph Wilhelm Schmid beschreibt in seinem Buch „Schönes Leben – Einführung in die Lebenskunst“ recht anschaulich, warum wir immer wieder vor den Lebens-Fragen stehen:
„Wie kann ich mein Leben führen?“
„Wer bin ich?“
„Welche Wahl habe ich im Leben?“
„Was kann ich konkret tun?“
Die Antwort auf die eingangs gestellten Fragen ist recht ernüchternd und doch einleuchtend. Wir werden sterben. Der Tod stellt in unserem Bewusstsein eine Grenze in dieser Welt dar und dieser Grenze verdanken wir letztendlich auch unsere Freude am Leben.
Ja ok, vielleicht ist das ein etwas harter und brutaler Einstieg in so einen Podcast mit dem Titel „Selbstwirksamkeit für mehr Lebenskraft“ – wo es doch um das Leben geht und nicht um den Tod.
Literatur:
Storch, M; Kruse, F. (2007): Selbstmanagement – ressourcenorientiert. Grundlagen und Trainingsmanual für die Arbeit mit dem Zürcher Ressourcen Modell (ZRM). Bern: Huber
Schmid, W. (2005): Schönes Leben – Einführung in die Lebenskunst. Frankfurt: Suhrkamp.
Grawe, K. (2004): Neuropsychotherapie. Göttingen: Hogrefe